TRINKWASSER für Sie
Unerwartet hoher Wasserverbrauch
Zu Anfang jeden Jahres erhält unsere Kundschaft stets ihre Jahresverbrauchsabrechnung. Darin ist eine Übersicht enthalten, wie viel Wasser im Vorjahr tatsächlich abgenommen wurde. Eben jene Menge wird dann auch in Rechnung gestellt. Im Regelfall bewegt man sich hier jedes Jahr in einem ähnlichen Rahmen, sofern die Bedingungen im Haushalt sich nicht grundlegend geändert haben, beispielsweise durch den Einzug einer weiteren Person. In manchen Fällen kann es jedoch auch vorkommen, dass der Wasserverbrauch deutlich höher ist als in den Jahren zuvor.
Mögliche Gründe
Eine Vermutung, die dann häufig im Raum steht, ist ein Defekt am Wasserzähler. Verständlicherweise, denn wenn sich offenkundig nichts am Abnahmeverhalten verändert hat, ist ein solch plötzlicher Anstieg für die meisten schwer nachzuvollziehen. Hier kann es jedoch zahlreiche Möglichkeiten geben. Der offensichtlichste Grund ist, wie bereits erwähnt, ein Zuwachs im Haushalt. Mit einer weiteren Person oder einem zusätzlichen Haustier steigt auch der Wasserbedarf. Auch die Neuanschaffung von zusätzlichen Haushaltsgeräten wie eines Geschirrspülers oder auch bauliche Veränderungen wie ein weiteres Badezimmer, können einen Einfluss haben.
Da die Sommer seit einigen Jahren immer mehr durch lange Trocken- und Hitzephasen geprägt sind, kann die Wasserabnahme in dieser Zeit ebenfalls unbewusst angestiegen sein, durch vermehrtes Duschen, stärkere Gartenbewässerung, Poolauffüllung und dergleichen. Selbst ein Wasserhahn, der nicht richtig zugedreht wurde, kann Auswirkungen haben, wenn es erst nach mehreren Stunden oder vielleicht sogar Tagen auffällt, weil er nicht so häufig verwendet wird. Das kann auch im Garten sein.
Möglicher Defekt in der Hausinstallation
Ein Punkt, den man jedoch als allererstes überprüfen sollte, ist ein möglicher Defekt in der Hausinstallation. Auch hier ist die Liste der Ursachen leider lang. So kann die Toilettenspülung durchlaufen, ein Ventil an der Heizung undicht oder eine Leitung im Garten gerissen sein. Bereits kleine Mengen, sogenannte Schleichmengen, die durch undichte Stellen kontinuierlich verloren gehen, können einen großen Einfluss auf den Jahresverbrauch haben. Vor allem, wenn es viele Wochen oder Monate unbemerkt bleibt. Der Wasserverlust kann vom kleinen zweistelligen bis hin zum vierstelligen Kubikmeterbereich reichen. Eine regelmäßige Kontrolle des Wasserzählers ist daher stets zu empfehlen. Der Verbraucher hat auch ganz einfach die Möglichkeit, solche Defekte selbst festzustellen. Dafür müssen zunächst alle Wasserzapfstellen in der Hausinstallation geschlossen und Haushaltsgeräte wie Geschirrspüler oder Waschmaschine außer Betrieb genommen werden. Wenn man nun einen Blick auf die Wasseruhr wirft, sollte sich dort keine Bewegung zeigen. Drehen sich jedoch die Rädchen, ist das ein Hinweis auf einen verdeckten Wasserverbrauch. In diesem Fall sollte sofort ein Fachmann hinzugezogen werden.
Man kann davon ausgehen, dass ein geeichter Wasserzähler eine exakte Wassermessung gewährleistet.
Der Wasserzähler
Hat man jedoch alle Möglichkeiten ausgeschlossen und noch immer keine Idee, wie der plötzliche Anstieg zustande gekommen ist, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, den Zähler einer sogenannten „Befundsprüfung“ nach dem Eichgesetz zu unterziehen. Dies erfolgt durch das unabhängige Landesamt für Mess- und Eichwesen (LME). Von der Kundenseite kann diese Prüfung jederzeit beantragt werden. Bei der wvr werden im Jahr durchschnittlich 20 bis 30 solcher Überprüfungen durch das LME beantragt. Dabei wurde jedoch in den letzten 20 Jahren lediglich bei zwei von diesen 400 bis 600 Zählern ein Defekt festgestellt. Alle anderen Wasseruhren funktionierten einwandfrei.
In diesen Fällen müssen die Kosten der Überprüfung am Ende auch von dem Betroffenen selbst getragen werden. Der Wasserversorger ist nämlich nur dann in der Pflicht, wenn tatsächlich ein Mangel am Wasserzähler festgestellt wurde. Und der Rückblick zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit hierfür sehr gering ist. Man kann nämlich davon ausgehen, dass ein geeichter Wasserzähler auch stets eine exakte Wassermessung gewährleistet.
Wir agieren stets im Sinne der Gerechtigkeit für die gesamte Kundschaft.
Hohe Rechnung durch Defekt
Vor allem bei Wasserrohrbrüchen erreichen uns von oft Anfragen, ob eine Ermäßigung der Rechnung möglich wäre. Hier sind uns jedoch die Hände gebunden. Bei mehr als 70.000 Wasserzählern, die im gesamten Versorgungsgebiet verbaut sind, können wir keine individuellen Lösungen anbieten. Wir agieren stets im Sinne der Gerechtigkeit für die gesamte Kundschaft. Dies gilt dabei für Privatpersonen, aber auch für Betriebe oder sogar Gemeinden. Als Wasserversorger endet unsere Zuständigkeit an der Wasseruhr. Da wir die Situation bei den Menschen Zuhause nicht kennen, sind wir nicht in der Lage nachzuvollziehen, worauf ein plötzlich erhöhter Wasserverbrauch zurückzuführen ist. Daher müssen wir uns auf die Zahl verlassen, die der Zähler am Ende anzeigt. Die Abgabe des Trinkwassers ist für uns stets mit Kosten verbunden, unabhängig davon, ob es verwendet wurde oder „davongelaufen“ ist.
Anders ist es beim Abwasserentsorger. Wenn das Wasser durch einen Defekt in der Gartenanlage nicht dem Kanalnetz zugeführt wurde, sondern im Boden versickert ist, kann man den Betroffenen entgegenkommen, da dem Entsorger dabei auch keine Kosten entstanden sind.
„Wir haben stets großes Verständnis dafür, dass der plötzliche Anstieg der Wasserrechnung im ersten Moment für Unverständnis sorgt“, betont Ronald Roepke, der Geschäftsführer der wvr. Für eine Rücksprache zu den möglichen Ursachen stehen wir daher gerne zur Verfügung. „Im Sinne der Gleichbehandlung all unserer Kundinnen und Kunden bleibt uns jedoch leider kein Handlungsspielraum bei den Kosten der Abrechnung. Dafür hoffen wir natürlich stets auf das Verständnis der Betroffenen.“
Eine Kundeninformation mit den wichtigsten Informationen haben wir Ihnen nachfolgend zur Verfügung gestellt.