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Einweihung des Hochbehälters in Uelversheim

SDG icon DE 09 Nach rund zwei Jahren Bauzeit ist es geschafft. Der neue Hochbehälter in Uelversheim konnte am 24.05.2023 feierlich eingeweiht werden und wird zukünftig die Trinkwasserversorgung von Uelversheim, Dalheim und Weinolsheim übernehmen.

Bislang wurden die Ortsgemeinden jeweils durch einen eigenen Hochbehälter versorgt. Diese Wasserspeicher entstammen jedoch noch den Anfängen der wvr. Sie wurden in den Jahren 1905 bis 1910 gebaut und waren mit einem Gesamtspeichervolumen von 400 m³ für eine deutlich kleinere Bevölkerung ausgelegt. Das Speichervolumen des Neubaus beträgt nun 900 m³ und übertrifft somit das bisherige Gesamtvolumen um 500 m³. Das nicht drei einzelne Behälter gebaut wurden hat dabei betriebswirtschaftliche Gründe: „Es ist deutlich kostengünstiger, einen größeren Hochbehälter, anstelle von drei einzelnen zu bauen, instand zu halten und zu betreuen,“ erklärt Ronald Roepke, Geschäftsführer der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH (wvr). 

Eine Besonderheit des Trinkwasserhochbehälters ist dabei die kompakte und platzsparende Bauweise, die zum ersten Mal bei der wvr angewendet wird. Albrecht Stellwagen, Bauingenieur der wvr, vergleict das Ganze mit einem Kuchen, der in drei „Kuchenstücke“ aufgeteilt wird: Zwei Wasserkammern mit jeweils 450 m³ Speichervolumen und eine Schieberkammer. 3.400 Menschen werden durch diesen Behälter versorgt und profitieren somit direkt von dieser Maßnahme. Aufgrund der Kostenersparnis, profitieren jedoch indirekt alle wvr Kundinnen und Kunden. 

Auch die Nachhaltigkeit wurde bei dieser Maßnahme mitbedacht. So erfolgte auf dem Gelände in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden eine sogenannte Grünlandentwicklungsmaßnahme zur Erhöhung des Biotopwertes. Das heißt, der Hochbehälter wurde durch gebietsheimische Pflanzen begrünt und umrahmt. Diese dauerhafte Vegetationsdecke bietet gegenüber der Zwischenansaat Entwicklungs- und Überwinterungsmöglichkeiten für die Tierwelt. Die ganzjährig geschlossene Bodendecke und die extensive Pflege tragen außerdem unmittelbar zum Bodenschutz bei.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 1,8 Millionen €, eine wichtige Investition in die Versorgungssicherheit, betont Roepke. „Der Bau dieses Hochbehälters war ein zentraler Schritt zur nachhaltigen Sicherung der Trink- und Löschwasserversorgung der Gemeinden Uelversheim, Dalheim und Weinolsheim.“

Faktencheck:

  • Ziel: Nachhaltige Sicherung der Trinkwasser- und Löschwasserversorgung im Bereich der Verbandsgemeinde Rhein-Selz. Die alten Hochbehälter stammen noch aus den Anfängen der Wasserversorgung (1905-1910) und waren für eine wesentlich kleinere Bevölkerungszahl ausgelegt.
  • Betriebswirtschaftlicher Vorteil: Die drei über 100 Jahre alten Hochbehälter der Ortschaften Uelversheim, Dalheim und Weinolsheim wurden nach Abschluss der Arbeiten außer Betrieb genommen. Es ist deutlich kostengünstiger, einen größeren Hochbehälter anstelle von drei einzelnen zu bauen, instand zu halten und zu betreuen.
  • Rund 3.400 Menschen werden nach Abschluss aller Arbeiten direkt von dieser Maßnahme profitieren. Aufgrund der enormen Kostenersparnis profitieren indirekt alle wvr Kundinnen und Kunden von dieser Maßnahme. 
  • Standort: Südöstlich der Ortsgemeinde Uelversheim, in unmittelbarer Nachbarschaft des alten Behälters.
  • Speichervolumen: Mit 900 m³ ist der Hochbehälter nach dem neusten Stand der Technik dimensioniert, nämlich für die Vorhaltung des zukünftigen Spitzentagbedarfes (der höchste Tagesverbrauch im Jahr).
  • Bisheriges Gesamtvolumen (der drei alten Hochbehälter): 400 m³
  • Naturschutz: In Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden hat die wvr im Anschluss an die Bautätigkeiten eine sogenannte Grünlandentwicklungsmaßnahme auf dem Gelände durchgeführt, die eine Erhöhung des ökologischen Wertes zum Ziel hat. Dabei wird der durch gebietsheimische Pflanzen begrünte und umrahmte Hochbehälter nicht nur in die Landschaft intergiert, sondern bietet auch Entwicklungs- und Überwinterungsmöglichkeiten für die Tierwelt und trägt zusätzlich zum Bodenschutz bei.
  • Durchführende Firma: Hans Schneider Bauunternehmung GmbH aus Merxheim
  • Planung und Bauüberwachung: Ing.-Büro Werner Hartwig GmbH, Wiesbaden.
  • Investitionskosten: 1,8 Mio. € 

Technische Details:

  • Bauform: Besonders kompakte und platzsparende Bauweise, die zum ersten Mal bei der wvr angewendet wird. Der Behälter ist rund, besitzt zwei separate Wasserkammern und eine Schieberkammer. Diese „Y-Form“ ist wesentlich resilienter gegenüber Setzungen (nur ein kompaktes Tragwerk und eine integrierte Schieberkammer). Die zwei Wasserkammern sind besonders hilfreich für die notwendige Behälterreinigung, da man aus einer Kammer das Wasser ablassen kann, während die andere Kammer die Versorgung der Ortschaften aufrechterhält.
  • Der Behälter beinhaltet eine Druckerhöhungsanlage (DEA), die den Druck der Gemeinde Uelversheim um ca. 1,5 bar Druck erhöht. Nun entspricht der Druck im ganzen Ort dem neuesten Stand der Technik (gemäß DVGW-Regelwerk), zuvor gab es Bereiche mit sehr wenig Druck.
  • Die Druckverhältnisse für Weinolsheim bleiben weitestgehend gleich.
  • Die Druckverhältnisse für Dalheim werden verbessert, so sehr, dass sogar eine kleine DEA im Nordosten der Ortsgemeinde außer Betrieb genommen werden kann, die eine eigene Hochzone versorgte.
  • Wasserförderung mit oder ohne DEA: Die Wasserförderung der DEA ist Bedarfsabhängig. D.h. sie liefert immer so viel, wie von den Kunden gerade abgenommen wird.
  • Löschwasserreserven: ca. 200 m³ des Gesamtvolumens von 900 m³.
  • Notfallvorsorge: Der Hochbehälter versorgt die Ortsgemeinden mittels freiem Gefälle und hält für die Wasser für mindestens einen Tag vor, auch wenn er nicht befüllt wird. Bei sparsamem Verbrauch kann der Behälter somit auch zwei bis drei Tage überbrücken und sichert damit die Trinkwasservorräte im Notfall. Lediglich der Versorgungsdruck ist bei einem Stromausfall niedriger, d.h. es kommt nicht so viel Wasser wie gewohnt aus der Leitung.
  • Der geschätzte zukünftige maximale Wasserbedarf der Ortsgemeinden liegt bei rund 700 m³. Bei einem Ausfall der Einspeisung und vollgefülltem Behälter ergibt sich demnach eine technische Betriebssicherheit von rund 1,1 Tagen bei maximalen, bzw. 1,8 Tagen bei mittleren Verbräuchen.

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