Skip to main content

TRINKWASSER für Sie

Trinkwasserversorgung

Die  wvr  beliefert mehr als 230.000 Menschen in der Region mit Trinkwasser. Damit ist die  wvr  der zweitgrößte Trinkwasserversorger in Rheinland-Pfalz. Mit 131 Beschäftigten werden 102 Ortsgemeinden und Stadtteile versorgt. Dafür werden jährlich über 15 Millionen m³ Wasser gefördert.

  • Gewinnung 

    Für die Herstellung von Trinkwasser muss ein Wasserversorger auf sogenanntes Rohwasser zurückgreifen, das beispielsweise Quellen, Grundwasser, Flüssen oder Talsperren entstammen kann.

    Das Rohwasser bei der wvr  wurde mehr als 90 Jahre ausschließlich aus Quellen und Grundwasser gewonnen. Vor rund 20 Jahren erfolgte dann die Fokussierung auf die Uferfiltratgewinnung aus dem Rhein. An den Standorten Bodenheim und Guntersblum wurden zu diesem Zweck in Rheinnähe Brunnengalerien mit jeweils zehn Uferfiltratbrunnen errichtet. Doch auch die übrigen Gewinnungsanlagen im Versorgungsgebiet sind weiterhin in Betrieb, soweit es die Wasserqualität zulässt. Das Uferfiltrat hat jedoch seitdem den größten Anteil an der Gewinnung. 

    Jährlich werden heute rund 15,0 Millionen m³ Wasser aus insgesamt 36 Brunnen und sieben Quellfassungen gewonnen, mit steigender Tendenz.

    Uferfiltratwerk Guntersblum

    guntersblum  

    Die größte Gewinnungsanlage der  wvr  befindet sich in der Gemarkung Guntersblum und wurde im Jahr 1999 in Betrieb genommen. Die Anlage umfasst  zehn Brunnen, welche rund 60 m tief sind und in einem Abstand von 60 m zueinander stehen. Sie liegen außerdem in rund 180 m Entfernung zur Rheinmitte. Das Uferfiltrat wird dabei zwischen 30 und 60 m Tiefe aus dem oberen Grundwasserleiter entnommen und setzt sich aus 10% landseitigem Grundwasser und 90% uferfiltriertem Rheinwasser zusammen. 

    Mit einer bewilligten Wassermenge von 11,3 Mio. m³/Jahr, ist dieses Werk auch die größte Wassergewinnungsanlage in ganz Rheinland-Pfalz und hat dementsprechend eine zentrale Bedeutung. Es war eine zukunftsorientierte Entscheidung, das Wasserrecht vorsorglich über eine Menge von 15 Millionen Kubikmeter zu erteilen. Die deutliche Erhöhung der Liefermengen an die Stadt Alzey und die Verbandsgemeinde Wöllstein sowie der Abschluss eines neuen Wasserlieferungsvertrages mit der Stadtwerke GmbH Kirchheimbolanden bedingen die Erweiterung der Aufbereitungsanlage. Dadurch erhöhen sich bei Bedarf die Förder- und Aufbereitunghöchstmengen auf 13 Mio. m³/Jahr.

    Trotz der Größe der Anlage hält die  wvr  auch weiterhin an dem Prinzip der dezentralen Wassergewinnung fest. Vorhandene Gewinnungsanlagen im Versorgungsgebiet bleiben bestehen, soweit es die Wasserqualität zulässt. 

    Uferfiltratwerk Bodenheim

    guntersblum   

    Mit der Inbetriebnahme des Uferfiltratwerks in Bodenheim im Dezember 1996 hat die  wvr  einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Wasserversorgung in Rheinhessen geleistet.

    Das uferfiltrierte Grundwasser wird aus zehn Brunnen, einer sogenannten Brunnengalerie, in rund 210 m Entfernung zur Rheinmitte gewonnen. Die Brunnen sind zwischen 11 und 14 m tief. Mit der Anlage werden 950 000 m³ Wasser pro Jahr gewonnen, die sich aus ca. 80 % uferfiltriertem Rheinwasser und rund 20 % landseitigem Grundwasser zusammensetzen. 

    Was ist eigentlich Uferfiltrat?

    schichten bod   

    Es handelt sich dabei um Rohwasser, dass aus einem Fluss gewonnen wird. In unserem Fall handelt es sich dabei um den Rhein. Das besondere an Uferfiltrat ist die sehr gute Qualität des Wassers. Beim Versickern in der Flusssohle durchläuft es bereits eine natürliche Aufbereitungsstufe. Dabei wirken die Kiese und Sande wie ein feines Sieb und durch eine Verweildauer von bis zu 35 Tagen finden zusätzlich mikrobielle Abbauprozesse statt. All das hat einen positiven Einfluss auf die Beschaffenheit des Rohwassers. Dennoch erfolgt im Anschluss noch ein mehrstufiger Reinigungsprozess in der Aufbereitungsanlage im Wasserwerk.

    Wasser strömt der Brunnengalerie von zwei Seiten zu:

    1. Grundwasser von der Landseite, das ansonsten in den Rhein abgeflossen wäre.
    2. Uferfiltriertes Wasser, welches in der Flusssohle versickert. Auf diesem Weg findet eine sehr wirksame, natürliche Aufbereitungsstufe statt. Die Kiese und Sande des Untergrundes wirken wie ein feines Sieb. Die Fließzeit vom Rhein bis in die Brunnen beträgt im Mittel 25 Tage. Dadurch ist sichergestellt, dass die Verweilzeit des Uferfiltrats ausreichend lang ist und somit die mikrobiellen Abbauvorgänge im Untergrund gewährleistet sind.

        Uferfiltrat Broschüre als PDF herunterladen



     
  • Aufbereitung

    Heute spielt neben der immer komplexer werdenden Gewinnung besonders die Aufbereitung des Trinkwassers eine entscheidende Rolle. Insgesamt verfügt die wvr über fünf Wasserwerke, wo das Rohwasser in einem mehrstufigen Reinigungsprozess zu Trinkwasser aufbereitet wird. Dabei hat die Einhaltung einer einwandfreien Qualität oberste Priorität. Um diese zu gewährleisten, werden in regelmäßigen Abständen und an verschiedenen Stellen Proben aus dem Wassernetz entnommen. Im Labor wird schließlich untersucht, ob diese sowohl chemisch als auch mikrobiologisch-hygienisch den strengen Richtlinien der Trinkwasserverordnung entsprechen. Neben betrieblichen Eigenkontrollen, werden diese Proben auch von externen Laboratorien durchgeführt, unter anderem durch die zuständigen Gesundheitsämter.

    Mit den Uferfiltratwasserwerken Bodenheim und Guntersblum hat die wvr ihre herausragende Rolle für die Trinkwasserversorgung Rheinhessens und der Nordpfalz weiter ausgebaut.

    Mehrstufiges Aufbereitungsverfahren hier am Beispiel von Guntersblum: 

    Aufbereitungsschema

     

  • Verteilung

    Mithilfe von Pumpwerken in Bodenheim, Guntersblum, Ingelheim und Kirchheimbolanden wird das Trinkwasser über ein 2.550 km langes Leitungsnetz entweder direkt an die Kundinnen und Kunden verteilt oder in extra dafür konstruierten Wasserkammern zwischengespeichert.

    Der wvr stehen dafür insgesamt 95 Hochbehälter mit einem Gesamtspeichervolumen von mehr als 80.000 m3 zur Verfügung. Mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 20.500 m3 kommt dem Haupthochbehälter in Wintersheim dabei eine zentrale Bedeutung zu. Dieser ist der größte Wasserspeicher im Einzugsgebiet der wvr und setzt sich aus vier Wasserkammern zusammen. Die vierte Kammer wurde, nach zweijähriger Bauphase, im Jahr 2019 in Betrieb genommen. Zuvor lag das Speichervolumen in Wintersheim bei 7000 m3 , mit dem Neubau wurde das Fassungsvermögen also fast verdreifacht. Das Fassungsvermögen der vierten Kammer entspricht dabei ungefähr 90.000 Füllungen einer Badewanne. Damit wurde ein entscheidender Beitrag geleistet, um die Wasserversorgung der rheinhessischen Gemeinden auch langfristig sicherstellen zu können.

    Durch Bevölkerungszuwachs und die Folgen des Klimawandels muss sich die wvr  mit einem stetig steigendem Wasserbedarf auseinandersetzen. Besonders die heißen und trockenen Sommer stellen dabei eine große Herausforderung dar. Um auch in diesen Phasen die Wasserversorgung zuverlässig zu gewährleisten, ist der Ausbau von Speicherkapazitäten eine notwendige Maßnahme. 

    Die Hochbehälter und auch die Anlagen im gesamten Versorgungsgebiet geben einen Eindruck von der umfassenden Geschichte der Wasserversorgung in Rheinhessen. Sie stammen aus verschieden Zeitabschnitten und weisen unterschiedlichste architektonische Bauweisen auf. Einige der Baudenkmäler, die teilweise auch noch in Betrieb sind, stammen zum Beispiel aus der Epoche des Jugendstils. Die wvr hat dafür einen Rad- und Wanderweg durch die Weinberge konzipiert, welcher an insgesamt 13 der historischen Hochbehälter vorbeiführt. Start des Weges ist das Pumpwerk in Guntersblum. Interessierte können den Flyer mit der Wegbeschreibung hier herunterladen oder diesen in einem Info-Kasten am Startpunkt entnehmen.  

    20180821bild 061Erneuerung einer WasserleitungErneuerung einer WasserleitungErneuerung einer Wasserleitung

    Vierte Wasserkammer des HHB WintersheimVierte Wasserkammer des HHB Wintersheim 130406 006Historisches Pumpwerk in Ingelheim


Hochbehälter der wvr